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Tomatensorte Mila im unreifen Zustand

Tomatenanbau

Ein kleiner Leitfaden von Anfang bis Ende

Das Anbauen von Tomaten kann eine lohnende Erfahrung sein, und es gibt einige Schritte, die man beachten sollte, um gesunde Tomatenpflanzen zu ziehen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung von der Aussaat bis zur Ernte - auch zum Downloaden.

Leitfaden zum Tomatenanbau

1. Auswahl der Tomatensorten

  • Es sollten Tomatensorten gewählt werden, die für das eigene Klima geeignet sind. Bitte vorher informieren, ob man determinierte oder indeterminierte Tomaten (Erklärung - hier klicken) bevorzugt. 
     

  • Je nach Platzangebot variieren auch die Tomatensorten. Eine Übersicht gibt es hier:

2. Samen aussäen

  • Mit der Aussaat der Samen kann etwa 6-8 Wochen vor dem letzten erwarteten Frost in der jeweiligen Region gestartet werden. Meist ist dies ungefähr Anfang bis Mitte März. Eine frühere Aussaat gibt keinen wirklichen späteren Erntevorsprung.
     

  • Vorgehensweise: siehe Schritt-für-Schritt-Aussaatanleitung.

3. Pflege der Sämlingen

  • Wenn die Sämlinge eine Höhe von etwa 5 cm erreicht haben, werden sie vorsichtig in größere Töpfe pikiert oder gleich in den Garten, falls keine Frostgefahr mehr besteht.
     

  • Für ausreichend Licht sorgen und auch jetzt die Erde gleichmäßig feucht halten.
     

  • Siehe hierzu auch die Aussaatanleitung unter Punkt 2.

4. Vorbereitung des Gartenbodens

  • Beginn ab Herbst/Frühjahr.
     

  • Boden lockern und von Unkraut befreien.
     

  • Kompost oder gut verrotteten Stallmist in den Boden untermischen, um die Nährstoffe im Boden zu verbessern.

5. Auspflanzen

  • Die Pflanzen erst nach dem letzten Frost ins Beet pflanzen. Gewöhnlich ist dies nach den Eisheiligen, also nach dem 15. Mai.
     

  • Pflanzabstand etwa 60 cm bis 90 cm in Reihen und etwa 90 cm bis 120 cm zwischen den Reihen.

6. Bewässerung

  • Boden gleichmäßig feucht halten, aber unbedingt Staunässe vermeiden. Die besten Zeiten zum Gießen sind frühmorgens oder spät abends. 

7. Düngen

  • Die Pflanzen sollten während der Wachstumsperiode mit einem ausgewogenen Dünger, der reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist, gedüngt werden. Eine ausführliche Information zum Thema Dünger erhältst du hier:

8. Mulchen

Den Boden um die Pflanzen herum mit Stroh oder anderem organischen Material mulchen. Das hilft, Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut zu unterdrücken sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. 
 

Hier sind einige häufig verwendete organische Mulchmaterialien:
 

  1. Stroh: Stroh ist ein beliebtes Mulchmaterial, das aus getrockneten Stängeln von Getreidepflanzen wie Weizen, Gerste oder Hafer besteht. Es ist leicht und einfach zu verteilen.
     

  2. Laub: Herbstlaub, das von Bäumen gefallen ist, kann zerkleinert und als Mulch verwendet werden. Es ist eine kostengünstige Option und bietet eine gute Abdeckung.
     

  3. Holzhackschnitzel: Holzhackschnitzel oder Rindenmulch sind aus zerkleinertem Holz hergestellt und halten länger als einige andere Mulchmaterialien. Sie sind besonders nützlich, um Unkraut zu unterdrücken.
     

  4. Kompost: Reifer Kompost ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Er kann als Mulch verwendet werden, um das Bodenleben zu fördern und die Bodenstruktur zu verbessern.
     

  5. Heu: Heu ist ähnlich wie Stroh, enthält jedoch oft Samen von Graspflanzen, die später Unkrautprobleme verursachen können.
     

  6. Grasschnitt: Frisch gemähter Grasschnitt kann als Mulch verwendet werden, ist jedoch am effektivsten, wenn er zuerst getrocknet wird, um Hitzeschäden an den Pflanzen zu vermeiden.
     

  7. Kaffeesatz: Kaffeesatz ist reich an Stickstoff und eignet sich gut als Mulch für stickstoffliebende Pflanzen wie Tomaten.
     

  8. Maiskolben: Getrocknete Maiskolben können zerkleinert und als Mulch verwendet werden. Sie sind besonders nützlich für das Unterdrücken von Unkraut.
     

  9. Gemahlene Blätter: Die Blätter können mit einem Häcksler zerkleinert und anschließend als Mulch verwenden werden.
     

  10. Holzspäne: Holzspäne, die aus dickeren Ästen oder Holzstücken stammen, können als Mulch verwendet werden, sind jedoch langsamer zu zersetzen und sollten nicht in großen Mengen in den Boden eingearbeitet werden.
     

  11. Papier oder Karton: Zerkleinerte Zeitungen, Karton oder Pappe können als temporärer Mulch unter einer Schicht anderer Mulchmaterialien verwendet werden, um Unkraut zu ersticken.

 

Die Auswahl des besten organischen Mulchmaterials hängt von den jeweiligen spezifischen Bedürfnissen und den Pflanzen im Garten ab. Man kann auch eine Kombination verschiedener Mulchtypen verwenden, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Es sollte darauf geachtet werden, den Mulch in einer ausreichenden Schichtdicke aufzutragen, um die gewünschten Vorteile zu erzielen.

9. Stützen

Es gibt mehrere Varianten, um Tomatenpflanzen zu stützen, um ihnen beim Wachstum und bei der Fruchtbildung zu helfen und die Pflanzen vor Krankheiten zu schützen. 

Die Wahl der besten Methode hängt von der Tomatensorte, dem verfügbaren Platz, den klimatischen Bedingungen und den persönlichen Vorlieben ab. Wichtig ist, dass die gewählte Methode ausreichend Unterstützung bietet und es ermöglicht, die Pflanzen zu pflegen und die Früchte zu ernten. 

Einige gängige Methoden sind hier aufgelistet:

 

  1. Tomatenkäfige: Tomatenkäfige sind Metall- oder Drahtgitterstrukturen in Käfigform, die um die Tomatenpflanzen platziert werden. Sie bieten Halt, indem sie die Pflanzen umgeben und verhindern, dass sie umfallen oder sich ausbreiten. Sie sind einfach zu installieren und ideal für kleinere Tomatensorten.
     

  2. Stangen: Einzelne Stangen oder Pfähle werden neben jeder Tomatenpflanze platziert. Die Pflanzen werden dann mit Schnüren oder Gummibändern an den Stangen befestigt, während sie wachsen. Diese Methode eignet sich gut für größere Tomatensorten und erfordert regelmäßige Pflege, um die Pflanzen aufrecht zu halten.
     

  3. Gitter oder Spalier: Gitter oder Spaliere sind oft ein Gitterwerk aus Holz oder Draht, das horizontal über den Reihen von Tomatenpflanzen gespannt wird. Die Pflanzen werden auf das Gitter oder das Spalier geleitet und entlang der Struktur wachsen gelassen. Diese Methode spart Platz und erleichtert die Ernte.
     

  4. Tomatenschnüre: Bei dieser Methode werden die Tomatenpflanzen an senkrechten Schnüren oder Drähten befestigt, die an einem stabilen Rahmen oder einer Wand befestigt sind. Die Pflanzen werden dann entlang der Schnüre hochgezogen, was Platz spart und eine gute Luftzirkulation fördert.
     

  5. Hängende Körbe: Für Buschtomaten oder hängende Tomatensorten können Sie Tomaten in hängenden Körben anbauen. Diese Methode ist besonders platzsparend und kann gut in kleinen Gärten oder auf Balkonen funktionieren.
     

  6. Natürliche Stützen: Einige Gärtner nutzen natürliche Stützen wie Zweige, Äste oder Bambusstangen, um ihre Tomatenpflanzen zu unterstützen. Diese werden einfach in den Boden gesteckt und die Tomatenpflanzen werden darangebunden.
     

  7. Kombinierte Methoden: Es ist auch möglich, obige Methoden zu kombinieren, um die Stabilität und das Wachstum der Tomatenpflanzen zu optimieren.

10. Schutz vor Krankheiten und Schädlingen

Nach Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen Ausschau halten und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen, wie z. B. das Entfernen kranker Blätter oder den Einsatz von biologischen Mitteln bei Bedarf. 

Es gibt verschiedene biologische Mittel und Methoden, die dabei helfen können, die Tomatenpflanzen gesundzuhalten wie z. B. 

 

  • Fruchtfolge: Eine gute Fruchtfolge ist entscheidend, um die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen zu verhindern. Tomatenpflanzen sollten nicht Jahr für Jahr am selben Standort gepflanzt werden. Man sollte die Anbaufläche regelmäßig wechseln und versuchen, andere Pflanzen dazwischen anzubauen.

 

  • Gesunde Erde: Gesunde Erde ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen. Die Gartenerde lässt sich durch das Hinzufügen von Kompost und anderen organischen Materialien verbessern. Somit erhöht sich auch die Bodenfruchtbarkeit.

 

  • Mulchen: Das Mulchen um die Tomatenpflanzen herum mit organischen Materialien wie Stroh oder Holzhäcksel hilft dabei, Feuchtigkeit zu speichern, Unkraut zu unterdrücken und den Boden vor extremen Temperaturen zu schützen.

 

  • Richtig gießen: Tomaten benötigen regelmäßiges, aber nicht übermäßiges Gießen. Es sollte darauf geachtet werden, die Pflanzen am Boden zu gießen und nicht die Blätter, um die Ausbreitung von Pilzkrankheiten zu verhindern.

 

  • Krankheitsresistente Sorten wählen: Bei der Auswahl der Tomatensorten die Sorten bevorzugt werden, die gegen häufige Krankheiten wie Tomatenmosaikvirus, Braunfäule und Kraut- und Braunfäule resistent sind. Dies ist gerade dann wichtig, wenn die Tomatenpflanzen ohne Dach im Freiland gepflanzt werden.

 

  • Natürliche feindliche Insekten fördern: Bestimmte nützliche Insekten wie Marienkäfer und Schlupfwespen sind natürliche Feinde von Schädlingen. Ihre Populationen kann gefördert werden, indem man geeignete Pflanzen und Lebensräume für sie im Garten schafft.

 

  • Handarbeit: Tomatenpflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen untersuchen. Wenn frühzeitig Probleme erkannt werden, kann man schneller reagieren und Schäden minimieren.

 

  • Komposttee: Das Besprühen der Tomatenpflanzen mit selbstgemachtem Komposttee kann dazu beitragen, die Gesundheit der Pflanzen zu fördern und Krankheiten abzuwehren. HIER klicken und Anleitung herunterladen.

 

  • Biologische Schädlingsbekämpfung: Falls Schädlinge ein Problem darstellen, auf biologische Schädlingsbekämpfungsmittel wie Neemöl oder Bacillus thuringiensis (BT) zurückgegriffen verwenden. Diese sind weniger schädlich für nützliche Insekten und die Umwelt im Vergleich zu chemischen Pestiziden.

 

  • Kupfersprays: Kupfersprays können bei der Vorbeugung von Pilzkrankheiten wie Braunfäule und Kraut- und Braunfäule helfen. Sie sollten jedoch sparsam und gemäß den Anweisungen angewendet werden.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Kombination dieser Methoden oft am effektivsten ist. Biologische Landwirtschaftspraktiken fördern die Gesundheit des Bodens und minimieren den Bedarf an chemischen Pestiziden und Düngemitteln, was zu gesünderen Tomatenpflanzen führt.

11. Ernten

Tomaten können je nach Sorte und klimatischen Bedingungen 60 bis 85 Tage nach der Aussaat geerntet werden. Nur voll ausgereifte Tomaten ernten. 

Mit sorgfältiger Pflege und Aufmerksamkeit sollten die Tomatenpflanzen
gesunde Früchte produzieren. Es ist wichtig, daran zu denken, dass das lokale
Klima und die spezifischen Bedingungen des eigenen Gartens einen
Einfluss auf den Erfolg haben können! Von daher sollten die Anbaumethoden entsprechend angepasst werden. 

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