7. Was bedeutet unverhütet/verhütet und Sortenreinheit?
Viele Tomatensorten sind aufgrund ihrer Blütenbeschaffenheit nicht kreuzungsgefährdet.
D. h. die Narbe ist verborgen im Innenkegel der Blüte und Fremdbestäubung ist somit fast ausgeschlossen (kann aber in seltenen Fällen vorkommen).
Wenn man Tomaten anpflanzt und sie einfach wachsen lässt nennt man das "unverhütet".
Stülpt man etwas über die noch geschlossene Blüten der Pflanze (z. B. ein Organzasäckchen) schließt man somit eine Fremdbestäubung durch Insekten aus. Das nennt man dann Verhütung. Das Saatgut ist dann auch definitiv Sortenrein!
Verhütet / Unverhütet im Bildvergleich
Saatgut wird verhütet
- Vorteil: Bei dieser Methode wird eine absolute Fremdbestäubung durch Insekten ausgeschlossen. Aus diesem gewonnen Saatgut, werden dann 100% wieder dieselben Pflanzen. Das nennt man dann auch sortenrein.
- Nachteil: Diese Methode ist unheimlich aufwändig! Mann muss das Säckchen bereits vor dem Öffnen der Blüte drüber stülpen, was manchmal gar nicht so einfach ist. Das Säckchen muss solange drauf bleiben bis sich eine kleine Tomate gebildet hat. Zudem muss man dann diesen Fruchtstand markieren.
Diese Methode ist nur zu empfehlen bei Sorten welche kreuzungsgefährdet sind. Ansonsten finde ich lohnt sich der Auwand nicht.
Eine Verhütung bei kreuzungsgefährdeten Sorten ist nicht notwendig, wenn man als Gärtner nur diese eine Tomatensorte anbaut.
Saatgut bleibt unverhütet
- Vorteil: Diese Methode ist unkompliziert und für jeden durchführbar.
- Nachteil: Es kann in ganz seltenen Fällen zu einer Fremdbestäubung durch Insekten kommen. Unter Umständen kreuzen sich dann die Sorten, falls noch andere Tomatensorten im Garten angebaut werden. Ist aber eher die Ausnahme.